Azubis in Madison, Wisconsin (USA)

Wir, Lukas Köhl und René Sperlich, Feinwerkmechaniker aus der 931 und 041, haben im Sommer 2022 an einem Auslandspraktikum in den USA teilgenommen, welches insgesamt vier Wochen dauerte. Während dieser Zeit waren wir in einem College in Madison untergebracht, in welchem normalerweise die Studierenden wohnen. Wir waren insgesamt acht Auszubildende, von denen die eine Hälfte den Beruf des Tischlers erlernt und die andere eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker macht.

In der ersten Woche in unserem Projekt haben wir den Unterricht an einem College besucht. Dort haben wir das für uns neue Inch-System kennengelernt und noch einige andere interessante Sachen. Die restlichen 3 Wochen haben wir paarweise oder alleine Firmen in den USA besucht, die unseren Betrieben in Deutschland ähnlich sind. Dort konnten wir viele Erfahrungen sammeln und uns neue Techniken anschauen.

Zusätzlich haben wir unsere Englischkenntnisse in dieser Zeit erheblich verbessert und uns viele neue Wörter und Redewendungen angeeignet.

Am interessantesten fanden wir den fachpraktischen Unterricht am Madison Technical College in Wisconsin, da dieses sehr gut ausgestattet ist. Das College ist bezüglich der Maschinen für den Feinwerkmechanikerbereich technisch auf dem neusten Stand und das digitale Lernen funktioniert dort perfekt.

Sehr spannend fanden wir das Praktikum im örtlichen Betrieb. Es war sehr interessant, die unterschiedlichen Arbeitsweisen kennenzulernen und den anderen Maschinenpark zu sehen, wodurch wir Einiges gelernt haben.

Lukas Köhl war in einem Betrieb, der für die Forschung Messinstrumente herstellt. Dort war natürlich ein hohes Maß an Genauigkeit gefragt, da die Materialien teilweise sehr teuer sind.

René Sperlich war in einem Betrieb, der Firmen dabei unterstützt, ihre Fertigung zu automatisieren. Diese Entwicklungen werden zum Teil aus fertigen Bauteilen, wie Roboterarmen und Maschinen, konstruiert und anschließend montiert.

Zudem war der kulturelle Zugewinn großartig. Die Menschen in Amerika sind anders als wir Deutschen. Alle sind supernett, wenn auch nur oberflächlich, und hilfsbereit. Egal, wen wir getroffen haben, alle haben sich bemüht und ihr Bestes gegeben, um uns weiterzuhelfen.

Insgesamt war es eine tolle Erfahrung und wir sind froh sie gemacht zu haben.

Wir sind dankbar, dass uns die Gelegenheit gegeben wurde an diesem Programm teilzunehmen. Es war super! Am College wurden uns die amerikanischen Sicherheitsvorschriften (OASHA) vermittelt und welche Schutzausrüstung getragen werden muss.

Außerdem haben wir das Inch-System vermittelt bekommen und wie man dieses im Alltag und vor allem bei der Arbeit anwendet. Wir haben auch gelernt, welche Unterschiede es an amerikanischen Maschinen gibt und wie diese bedient werden. Die Ausstattung im College ist top! Die CNC-Maschinen sind genauso auf dem neusten Stand wie die Robotik-Abteilung.

Im College wurden wir auch an den Maschinen geschult. In meinem Betrieb haben wir kleinere Fräsarbeiten in Kunststoff und Metall an einer Hermle uwf 1200 durchgeführt. Wir waren sehr stolz, da wir die Einzigen seit drei Jahren waren, die diese Maschine bedienen konnten. An dieser haben wir die gesamten drei Wochen gearbeitet. In unserem Betrieb (PSL) werden Messinstrumente für die Forschung hergestellt. Unter anderem für das Max-Planck-Institute, UW-Madison und für viele weitere Unis, Labore und Forschungseinrichtungen. Auch ist PSL am Icecube-Project am Südpol beteiligt. Hierfür werden sowohl die Heißwasserbohrer hergestellt als auch die Messinstrumente, die die Neutrinos messen können.

Am schwierigsten für die Arbeit waren die Bohrerbenennungen. Diese haben entweder Zahlen oder Buchstaben und manchmal auch Brüche, die aber nichts mit der tatsächlichen Bohrer Größe zu tun haben, also musste man immer in eine Tabelle schauen.

Insgesamt war der Auslandsaufenthalt sehr gut! Wir konnten Erfahrungen machen, die wir ohne das Auszubildenden-Programm des Handwerks „Arbeiten und Lernen in Europa“ nicht hätten erleben dürfen.

Allein schon die Menschen kennenzulernen, wie nett und hilfsbereit alle sind. Auch das Essen, ganz anders und viel besser als hier. Die kulturellen Aktivitäten wie Bootstour, Höhlentour und das Baseball-Spiel waren eine gute Abwechslung und eine super Gelegenheit, um mit den Leuten dort ins Gespräch zu kommen und dadurch Kultur und Leben in den USA kennenzulernen und besser zu verstehen. Auch unseren privaten Freizeitaktivitäten waren immer super lustig und haben echt Spaß gemacht, egal was.

Die Durchführung und Vorbereitung dieser Reise waren top, und wir können jedem, der die Gelegenheit dazu hat, nur sagen:
„Macht mit, denkt nicht allzu viel nach, macht einfach mit, das ist das Beste was dir passieren kann!“

René Sperlich (Klasse 041) und Lukas Köhl (931), Auszubildende zum Feinwerkmechaniker bei der Firma Kegelmann Technik GmbH in Rodgau-Jügesheim

 

Lukas und René vor dem Madison College

Lukas und René vor dem Madison College

Lukas in Chinatown in Chicago

Lukas in Chinatown in Chicago