Ferien-Lerncamps für Berufsschüler
Wechselunterricht, Distanzunterricht, Homeschooling. Jeder weiß, was das für Schülerinnen und Schüler, nicht nur in den allgemeinbildenden Schulen, sondern auch der Berufsschulen bedeutet. Lernen am PC/Tablet oder Smartphone sind Herausforderungen, die so schon anstrengend sind. Doch in der beruflichen Bildung werden fachliche Inhalte nicht nur in den Ausbildungsbetrieben, sondern auch in den Berufsschulen vermittelt. In Zeiten von Corona nicht so einfach, da sowohl theoretische, als auch fachpraktische Inhalte in den Schulen vermittelt werden sollen. Wie bringt man praktische Inhalte über Videokonferenzen oder digitale Formate rüber? Fachtheorie allein zuhause vor dem PC büffeln ohne sich mit Anderen „live“ und direkt auszutauschen?
Lernen in der Gruppe mit anderen Schülerinnen und Schülern fördert nachhaltiges Lernen und vermittelt wichtige Kompetenzen, die in Coronazeiten teilweise auf der Strecke blieben. Daher hat das hessische Kultusministerium kurzzeitpädagogische Maßnahmen zur Kompensation pandemiebedingter Lernrückstände für alle Schulformen ergriffen und Fachleute aufgerufen in den Sommerferien Lerncamps anzubieten. So fanden von Montag dem 19.7. bis Donnerstag dem 22.7. in den Räumen und Werkstätten der Gewerblich-technischen Schulen (GTS) Lerncamps für Berufsschüler statt. 24 Fluggerätemechaniker*innen und 10 Kraftfahrzeugmechatroniker haben freiwillig die Schulbank gedrückt, um mit ihren Lehrern Rüdiger Kolb und Martin Röth-Bohrer fachliche Inhalte aufzuholen. Ob nun Materialkunde bei Flugzeugen oder Prüfungen am Hochvoltfahrzeugen – alle Teilnehmer*innen waren motiviert und hatten Spaß beim gemeinsamen Lernen. „Defizite waren am Anfang deutlich zu sehen. Aber die Woche hat die Jungs wirklich nach vorne gebracht“ berichtet der Fachpraxislehrer Martin Röth-Bohrer. „Die Betriebe haben die Aktion auch dankenswerterweise unterstützt und haben die Schülerinnen und Schüler dafür freigestellt, sodass sie keinen Urlaub nehmen mussten. Das ist auch nicht selbstverständlich.“ ergänzt der Schulleiter Robert Börner. Rüdiger Kolb hatte alle Hände voll zu tun mit fast zwei Fluggerätemechaniker-Klassen. Das beweist, dass das Angebot auch notwendig war und gut genutzt wurde. Passt ja – somit können Urlauber im Sommer nun beruhigt mit dem Auto und gelassen mit dem Flieger ihr Urlaubsziel erreichen. Sie wissen, dass Fachleute für ihre Sicherheit sorgen.
(ROE)