Studienfahrt der Klasse 204 nach München
Vom 03. bis 07. Februar 2025 unternahm die Klasse 204 der Berufsschule (18 Mechatroniker und eine Mechatronikerin) gemeinsam mit den Lehrkräften Alexander Riedel und Martin Morcinek eine Studienfahrt nach München. Der Fokus lag klar auf Mechatronik, und alle besuchten Unternehmen bilden Mechatronikerinnen und Mechatroniker aus oder beschäftigen sie in ihren Produktions- und Entwicklungsteams. Ob in der Automobilindustrie, in der Robotik oder bei Antriebssystemen – überall zeigte sich, wie breit das Berufsfeld gefächert ist.
Montag, 3. Februar – Ankommen und erste fachliche Impulse
Nach unserer Ankunft im H2 Hotel am Olympiapark ging es direkt ins Deutsche Museum. Besonders spannend waren die Abteilungen zur Luftfahrt, Halbleitertechnik und industriellen Automatisierung. Hier konnten wir hautnah erleben, welche Prozesse hinter der Herstellung von Mikrochips oder der Steuerung elektronischer Bauteile stehen – zentrale Themen unserer Ausbildung.
Dienstag, 4. Februar – Geschichte als Verantwortung verstehen
Der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau war für viele von uns einer der bewegendsten Momente der Woche. Herr Stähler, Geschichtslehrer am Gymnasium Dachau, begleitete uns mit großem Einfühlungsvermögen durch die Gedenkstätte. Er erklärte eindrucksvoll, wie Menschen hier entrechtet und systematisch unter schlimmsten Bedingungen ausgebeutet und ermordet wurden. Die anschließende Ausstellung bot tiefgehende Einblicke in die Hintergründe dieser Zeit und zeigte, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen. Die Gespräche nach diesem Besuch machten deutlich, dass er uns alle nachhaltig beeindruckt hat und wir alle Vernatwortung dafür haben, dass Vergleichbares nie wieder geschehen darf.
Mittwoch, 5. Februar – Mechatronik in Tradition und Moderne
Der Vormittag begann mit einer Besichtigung der Spatenbrauerei. Besonders die vollautomatisierte Abfüll- und Reinigungstechnik verdeutlichte, dass Mechatronik auch in traditionellen Branchen eine tragende Rolle spielt. Im historischen Brauereikeller konnten wir zudem sehen, wie sich die Produktionstechnik über die Jahrhunderte verändert hat.
Am Nachmittag stand das BMW-Werk München auf dem Programm – eine der modernsten Automobilproduktionen weltweit. Hier bekamen wir einen umfassenden Einblick in die Fertigungsprozesse vom Presswerk über das Schweißen bis zur Endmontage. Mehrere hundert Roboter arbeiten hochpräzise in den Produktionsstraßen, und wir konnten hautnah erleben, welche Rolle Mechatronik in der industriellen Fertigung spielt.
Donnerstag, 6. Februar – Technik zum Anfassen
Der Tag begann bei iwis Antriebssysteme, wo wir tief in die Welt der industriellen Kettenfertigung eintauchten. Besonders spannend waren die Prüfstände, an denen Materialbeanspruchung, Verschleißfestigkeit und Belastungsgrenzen getestet werden. Nach der Theorie folgte praktische Mechatronik in Perfektion: Bei Universal Robots erlebten wir kollaborative Robotik hautnah. In einem intensiven Workshop konnten wir sechs Roboterzellen selbst programmieren, Bewegungsabläufe teachen und Verschleifmethoden kennenlernen. Die Begeisterung in der Gruppe war riesig – kaum jemand hätte gedacht, dass er am Ende des Tages einen Industrieroboter selbst steuern kann.
Freitag, 7. Februar – Elektromobilität und Heimreise
Bevor es zurück nach Hause ging, besuchten wir den NIO Hub in München. Auch wenn NIO primär Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker beschäftigt, wurde schnell klar: Die technischen Prinzipien sind dieselben wie in der Industrie-Mechatronik. Besonders beeindruckend war das innovative Batteriewechselsystem, das es ermöglicht, innerhalb von sechs Minuten einen vollständig geladenen Akku zu tauschen. Die Präsentation war interaktiv gestaltet, und immer wieder wurden uns Quizfragen gestellt, die durchaus auch unser technisches Verständnis herausforderten. Die Möglichkeit, Elektromotoren, Hochvoltsysteme und Fahrzeugsoftware aus nächster Nähe zu betrachten, machte diesen letzten Programmpunkt zu einem gelungenen Abschluss.
Fazit: Mechatronik in all ihren Facetten erleben
Diese Studienfahrt hat uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bereichert. Sie hat gezeigt, dass Mechatronik überall ist – in der Automobilindustrie, der Robotik, der Antriebstechnik und in der Lebensmittelproduktion. Viele Programmpunkte hatte direkten Bezug zu unserem Beruf und gaben uns wertvolle Einblicke in potenzielle Karrierewege. Darüber hinaus stärkt eine solche Fahrt natürlich auch das Gemeinschaftsgefühl und so sind wir alle ein Stück weit näher zusammengerückt. Gerade auch unter diesem Aspekt sind Studienfahrten in der Berufsschule wichtiger Bestandteil unseres Bildungsauftrags.
Die Feedbackrunde war eindeutig: Diese Woche war ein voller Erfolg. Die Mischung aus technischen Highlights, gesellschaftlicher Reflexion und gemeinschaftlichem Erleben machte die Fahrt unvergesslich.